Trick-Siebzehn an Bord (87)


Tagestank

In der Praxis erprobt von Norbert, Skipper der Sturmvogel


Erst vor kurzem war hier ein Tagestank das Thema - siehe hier. Dort sind auch die herausragenden Vorteile eines solchen Tanks beschrieben. In Serienyachten findet man ihn kaum. Der Grund: Yachtkäufer erkennen die herausragenden Vorteile nicht und würden den Mehrpreis nicht verstehen. Warum also nicht einen Tagestank nachträglich in eine Serien-Fahrtenyacht selbst einbauen? Norbert von der Sturmvogel hats gemacht. Und es geht auch preiswert, wenn man es mit einem Plastikkanister beläßt. Er schreibt:


"In meiner "Schiffsbibel", das Buch "Blauwassersegeln" von Bobby Schenk, habe ich damals auf Seite 189, Tagestank, vieles dick unterstrichen weil es absolut Sinn machte.
Als ich dann die HR 38 erworben hatte und einen Tagestank einbauen wollte, habe ich keinen geeigneten Platz gefunden. Erst Jahre später, als ich sehr viel Ärger mit dem in Panama gekauften, verseuchten Diesel hatte, kam mir die Idee!

Die HR 38 hat ja eine riesige Backskiste in welcher auch hinten oben links die Handbilgepumpe untergebracht ist. Diese Pumpe, die wir in all den Jahren nur für den letzten Liter Wasser aus der Bilge zu entfernen, gebraucht haben, und deren Ventile immer verklebt und funktionsuntüchtig waren, sprich, erst mal zerlegen und gängig machen, diese Pumpe habe ich dann ausgebaut und durch eine zweite und größere Elektrische ersetzt. Der Schlauch war ja schon vorhanden, also kein großes Problem.

Und jetzt war der Platz frei für den Tagestank!

Eine große Ablage hatte ich schon vorher quer zur Rumpfmitte an der Rückwand der Backskiste befestigt. Und auf diese Ablage konnte ich jetzt den Tagestank stellen. Erst mal das Provisorium, den 20 ltr. Plastikkanister, später dann den 40 ltr. S/S Tank 

Mein erster Tagestank, ein Provisorium um erst einmal auszuprobieren ob es funktioniert, war ein 20 ltr. Wasserkanister, helles Polyäthylen, mit eingeschweißtem Ablaßhahn. Das ist wichtig weil es äußerst schwierig sein dürfte, in einen normalen Kanister unten einen Auslaß einzuarbeiten der zudem auch noch absolut dicht ist und auch bleibt!!!!!

Die 3 Schlauchtüllen für Einfüllen, Überlauf und Dieselrückleitung kann man entweder in den Verschlußdeckel oder sonstwie an der Oberseite einsetzen. Ich habe das mit 5 min. Epoxysteel gemacht und das war dicht.

Eine Füllstandsanzeige war nicht notwendig, der Kanister war durchscheinend genug um den Inhalt zu sehen.

Passende Kanister, auch größere, sollte man im Campingbedarf finden. Auch SVB hat einige fertige Wasser- und Fäkalientanks im Programm die sich eignen würden. Ob diese auch auf Dauer dieselbeständig sind muß man abwarten. Auch ist die Brandgefahr zu berücksichtigen!!

Den Platikkanister, als Provisotium gedacht, habe ich fast 6 Jahre genutzt. Ein Auswechseln wäre nicht notwendig gewesen, das Polyäthylen meines Wasserkanisters scheint auch dieselbeständig gewesen zu sein. Jedenfalls war der Kanister immer noch weich und geschmeidig.Die Kosten eines solchen Tanks sind natürlich geringer als der eines auf Maß angefertigten S/S Tanks. Mein neuer, auf Maß geschweißte 40 ltr. S/S Tank, hat hier in LGK rund 200 EUR gekostet..

Die Befüllung aus dem Haupttank übernehmen zwei hintereinandergelegte elektrische Kraftstoffpumpen die über einen Zeitschalter eingeschaltet werden. Die Fördermenge ist ca. 1,5 ltr./min, sodaß ich die Zeit so wählen kann daß der Tank nicht unnötig überläuft bzw. das Abschalten vergessen wird. Alles mittlerweile sehr bewährte Dinge.

Bevor der Diesel in den Tagestank gelangt wird er dreifach gefiltert, ein Wasserabscheider, Grob-und Feinfilter. Der dann eigentlich schon saubere Diesel fließt aus dem Tagestank in die ursprüngliche Filteranlage des Motors. Die Rückleitung vom Motor führte ich dann wieder in den Tagestank. Somit kommt der absolut saubere Kraftstoff nicht mehr zurück in den Haupttank, sondern bildet einen Kreislauf mit dem TT und demzufolge läßt sich auch der Verbrauch durch die angebrachte Literanzeige recht einfach auslitern.

Der wichtigste Nebeneffekt ist aber, daß die Filter nur noch den wirklich benötigten Treibstoff filtern müssen was deren Standzeit beträchtlich erhöht und bei den heutigen Filterkosten gutes Geld einspart.

Die Dieselförderpumpe konnte bei mir problemlos umgangen werden. Die Unterkante des TT liegt etwa 80 cm über der Einspritzpumpe sodaß der notwendige Förderdruck immer erreicht wird. Das ganze System hat sich nun seit 8 Jahren bestens bewährt weil es einfach und effektiv ist und kann nur weiterempfohlen werden."

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